Soforthilfe für Englisch: Grammarly im Browser
Für die ganz Eiligen: Erste Hilfe bei der Kommunikation auf Englisch
Sind Sie in sozialen Netzwerken aktiv? Dann wissen Sie, dass in der Kommunikation mit Kund*innenen manchmal Geschwindigkeit Trumpf sein kann. Und das gilt ganz besonders für Beiträge in den sozialen Medien, bei denen Menschen möglichst sofortige Reaktionen erwarten. Sind Sie dort sogar mit internationalen Kund*innen im Gespräch, dann werden blitzschnelle englische Antworten verlangt. Allerdings ist nicht immer Zeit, für jeden Tweet oder jeden Instagram-Kommentar Übersetzungsexpert*innen zu konsultieren.
Grammarly bietet schnelle Hilfe bereits während des Eintippens
Grammarly kann in solchen Fällen schnelle Schützenhilfe leisten. Es handel sich um ein Freemium-Webdienst, der Ihre englischen Texte direkt im Browser oder in Word auf Rechtschreib-, Grammatik- und Zeichensetzungsfehler prüft. Mit der kostenlosen Version – die bereits für Gelegenheitsnutzer völlig ausreicht – erhalten Sie eine Echtzeitkontrolle, wenn Sie im Browser Text eingeben. Unterläuft Ihnen ein Tippfehler, wird er von Grammarly rot unterlegt und es werden Ihnen Änderungsvorschläge angezeigt.
Wenn ich schnell etwas ohne Lesebrille eintippe, bin ich die Konigin der Tippfehler. Grammarly hat mich da schon manches Mal vor peinlichem Bustabensalat.
Testen – ja oder nein?
Vorteile
Schnelle Installation im Browser, wo Ihnen dann in Echtzeit Fehler markiert und Vorschläge angezeigt werden
Die Free-Version bietet auch Einbindung in Android- und Apple-Geräte und Desktop-Apps
Ein sicheres Gefühl, dass schlimme Schnitzer verhindert werden
Kostenlose Version bietet ausreichend Funktionen
Nachteile
Verpflichtendes Anlegen eines Grammarly-Kontos
Bietet keine sprachliche Kontrolle im Deutschen: Am besten stellen Sie die Grammarly-Erweiterung (mit einem Klick) auf Standby und aktivieren sie nur, wenn Sie auf Englisch schreiben.
Gelegentlich störende Fehlermeldungen während des Tippens: Grammarly blendet direkt am Fehler Hilfestellungen ein, die den weiteren Text beim Tippen überlagern können. Beispielsweise nutze ich Grammarly auch, wenn ich direkt in WordPress an Blogs oder Websiteinhalte arbeite. Manchmal blendet Grammarly die Hilfestellungen direkt über die die kritische Passage ein, so dass ich nicht direkt sehen kann, was das Problem sein soll.
Nur für Erste Hilfe am Text gedacht: Zaubern kann Grammarly auch nicht.
- Das monatliche Abo für die Premiumversion ist bei lediglich gelegentlicher Nutzung recht teuer.
Warum Grammarly keine Universallösung darstellt
Grammarly ist im Kern eine Datenbank von Sprachregeln, die mit Ihrem Text abgeglichen werden. Ähnlich wie bei der Rechtschreibkorrektur bei Word schlägt Grammarly manchmal falschen Alarm und übersieht seinerseits großzügig echte Fehler, die hätten korrigiert werden müssen. Sprachliche Metaebenen bleiben für Grammarly völlig unerreichbar. Kulturelle Stolperfallen, mögliche kommunikative Missverständnisse oder unangebrachte Bemerkungen – davor kann Grammarly Sie nicht schützen.
Für die Erstellung von langlebigeren Texten eignet sich Grammarly folglich nicht als Ersatz für Übersetzer*innen oder bilingualeTexter*innen. Sollen Texte nachhaltig Ihre Person oder Ihr Unternehmen repräsentieren, dann greifen Sie besser auf nicht-automatisierte Unterstützung in Form von muttersprachlichen Sprachexpert*innen zurück.
Fazit: Testen Sie ruhig Grammarly als Soforthilfe für flüchtige Gespräche in sozialen Netzwerken, doch arbeiten Sie für englische Webseiten- oder Broschürentexte lieber mit (menschlichen) Profis zusammen.
PS Im Info-Regal habe ich einen kurzen Artikel mit weiteren Onlinehilfen für englische Texte, wenn es mal schnell gehen soll.
Mai 2022: aktualisierte und erweiterte Version
